über meine bilder – teil 2
Zur (sehr wahrscheinlich unnötigen) Erinnerung : Begonnen habe ich mit dem Handy, mit den Bildern, die schon gespeichert waren. Zunächst sprachen diese Bilder, obwohl ich sie als Hintergrund nutzte, noch von sich und ich von mir auf diesen Bildern. Ich trat vor den Bildern, z.B. mit Schriftzeichen, in Erscheinung und das Bild existierte hinter mir.
Dieser Hintergrund dient mir inzwischen oft nur noch als Ausgangspunkt für eine Transformation, deren Ziel es ist, das eigentliche Bild zu dekonstruieren, seine Grammatik außer Kraft zu setzen, manchmal bis ins letzte Detail zum Verschwinden zu bringen. Aus A wird bb . Manchmal reiße ich ein kleines Detail aus seinem bildnerischen (semantischen) Zusammenhang, blähe es zum neuen Vorbild bzw. Hintergrund auf (Blow-Up), und entwickle ein Bild auf der Basis der neuen Struktur. Wenn der Vergrößerungsprozess groß genug ist, bildet er nicht mehr das Bild in seiner handwerklichen, intentional gestalteten Primär-Struktur ab, also Pinselstriche, Verwischungen o.ä. sondern das Bild löst sich auf in die Struktur des Mediums selbst, die dem Erst-Maler als analoge Gestaltungsebene nicht zur Verfügung stand. Die Darstellung ist nur analog möglich, weil sie der Rechner als Anforderung an sich selbst nicht verstehen kann. Das bedeutet, das, was durch die maschinelle Bearbeitung mit dem Rechner entsteht, und im Ausdruck auf dem Papier seine Erscheinung erst realisieren kann, ist ein nicht mehr zurechenbares Werk, weil es keiner Gestaltungsabsicht entsprungen sein kann. Das Bild hat keine(r) Autorin/Autor mehr, sondern nur noch eine Verursacherin/Verursacher. Male ich nun meinerseits in diese Struktur hinein, begründe ich meine Urheberschaft auf einer zweiten Ebene, die wiederum und folgerichtig analog ist, denn indem ich das neue Bild ausdrucke, kappe ich die letzte Verbindung zum Ursprungsbild.