Wieviel an ihrem Roman ist eigentlich autobiographisch? wurde vor ein paar Tagen in einer Radiosendung ein Schriftsteller in Bezug auf seinen neuen Roman gefragt. Ist nicht jede Kunst autobiografisch? gab der Befragte lässig zurück. Mir kam alles so bekannt vor, so oft gefragt, so oft gesagt. Warum wird diese Frage so hartnäckig gestellt? Handelt es sich schon um Geschichten, wenn man nur erzählt, was war? Geht das überhaupt? Sind die tatsächlich erlebten Geschichten weniger wert als die erdachten? Bedroht die erzählte Geschichte, wenn sie eine eigene ist, die Qualität der Erzählung? Ist Authentizität ein Gegenspieler der Kunst, oder gerade das Gegenteil: so eine Art Goldstandard derselben? Ist nicht jedes Erdachte immer auch ein im Prinzip Erlebtes, nur dass es als eine Möglichkeit unserer tatsächlichen Welt in eine fiktive Welt von Tatsächlichkeit übersetzt wurde, oder auch als im Prinzip Erlebbares nur in der Zukunft liegt (so nebenbei kommt mir in den Sinn, dass sich zwei Parallelen in der Unendlichkeit treffen / was hat das mit dem Erzählen zu tun?) Dass also in jedem Erzählen nicht nur ein vergänglicher Rausch der Vorstellungskraft den Leser lockt, sondern Erkenntnis und damit das, …. was man Bildung nennt?!
Muss ich auch über so etwas nachdenken, wenn ich etwas erzähle, bzw. auch dann, wenn ich bloß Bilder male…? Gibt es authentische Bilder und nicht authentische? Woran könnten wir sie erkennen….? Was hat Wissenschaft mit Bildern zu tun? Kann man Texte so schreiben, dass sie wie ein Bild sind ? Kann man dann Texte so lesen, wie man ein Bild betrachtet? Oje, wohin hat es mich getrieben… ?
Klasse Hausmeister Heuser,
ja so kann es sein….und dann wieder ganz anders!